Entscheidungen zum Leben
Das aktuelle Projekt: Dokumentarfilm
Entscheidungen zum Leben
Maria, ihr Mann Christof, ihr Freund und betreuender Arzt Peter sitzen im Wintergarten des Ehepaars in Emmendingen.
Maria erzählt Peter von ihren derzeitigen Einschränkungen. Nach dem Erwachen im Krankenhaus wusste sie noch nicht einmal mehr wozu sie die Zahnbürste, die Christof ihr entgegen streckte, benutzen sollte. Immer wieder macht sie seitdem solche oder ähnliche Erfahrungen. Doch Peter merkt, Maria ist stark. Sie hat ihrer Krankheit den Kampf angesagt und sich für das Leben entschieden. Gemeinsam mit Peter tauschen sie sich regelmäßig im Wintergarten darüber aus. Dabei versteht sie, gemeinsam mit dem Zuschauer, mehr und mehr über ihre Krankheit, die Chancen zur Heilung und die verschiedenen Therapien.
Eine Auswirkung der Hirnblutung ist die Unfähigkeit von Maria ihren Körper vollständig wahrzunehmen. Auch Bewegungs- und Sprachdefizite machen ihr zu schaffen. Für Maria hat sich alles verändert. Das wird ihr umso mehr bewusst, als sie ihre alte Arbeitsstelle, das Maxhaus in Waldkirch besucht. Vor ihrer Krankheit brachte sie hier jungen Menschen das Lesen und Schreiben bei. Jetzt vergisst sie manchmal in welche Richtung der Bauch des Buchstaben B zeigt. In Gesprächen mit Logopäden, Neurowissenschaftlern und Pädagogen wird klar, dass solche Auswirkungen vollkommen normal sind und Maria sie für den Moment akzeptieren muss.
Damit Maria ihr Ziel eines weitgehend freien Lebens erreichen kann, bieten sich zahlreiche Therapien an. Schon im Krankenhaus werden Maria und Christof mit einer Flut an Behandlungen konfrontiert. Die Frage nach der Notwendigkeit bestimmter Therapien stellte sich nicht, geschweige denn die Möglichkeit eines ausführlichen Gesprächs darüber. Maria fühlt sich in dieser Situation hilflos und fremdbestimmt. Carlos Blum kann diese Gefühle nachvollziehen und weiß, dass es anders geht. Als Physiotherapeut und Experte für „shared decision making“ bringt er Maria das Grundverständnis der gemeinsamen Entscheidungsfindung näher. In Gesprächen mit Hirnforschern, Medizinethikern und Therapeuten festigt sich das Wissen, dass ein Heilungsprozess nur richtig beginnen kann, wenn Patient und Arzt zusammenarbeiten.
So begleitet Peter Maria und Christof auf ihrem Weg. Er nimmt körperliche Veränderungen wahr, Verbesserungen ihres Zustands aber auch Verschlechterungen. Er erlebt Hoffnungslosigkeit, aber auch Freude über Fortschritte und die Tatsache am Leben zu sein. Gemeinsam mit ihren Ärzten und Therapeuten entscheiden sich Maria und Christof Tag für Tag neu zum Leben.